Archiv für den Monat: April 2025

Vortrag und Diskussion

Displaced Persons – Situation der Überlebenden der Konzentrationslager nach der Befreiung

13.05.2025, 19 Uhr, veto (Magdeburger Allee 180, Erfurt)

Am 8. Mai 2025 jährt sich die Befreiung Europas von Nazideutschland durch die alliierten Streitkräfte der Anti-Hitler-Koalition zum 80. Mal. Schon vor der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht befreiten die Soldat:innen der Anti-Hitler-Koalition die letzten Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager. Der Vortrag thematisiert die Zeit nach der Befreiung jener Lager aus der Perspektive der Überlebenden.
Jene letzten Überlebenden des NS-Terrors waren zwar nun befreit, aber ebenso gewissermaßen heimatlos. Nicht selten konnten sie die Orte der deutschen Verbrechen nicht verlassen. Der Vortrag möchte einen Teil der Geschichte beleuchten, der oft in Vergessenheit gerät und auch in der Geschichtsschreibung lange Zeit unberücksichtigt blieb. Die Befreiung der Überlebenden der Konzentrationslager markiert nämlich keinen nahtlosen Übergang zurück in einen geregelten Alltag, sondern den Beginn eines langen Weges zurück zur Selbstermächtigung. Im Zuge dessen soll es um die Situation von sogenannten Displaced Persons (DP) in der Zeit nach 1945 gehen. Als DP werden alle Menschen bezeichnet, die sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kriegsbedingt außerhalb ihrer Heimatstaaten aufhielten. Allerdings soll es im Vortrag ausschließlich um die jüdischen Überlebenden gehen. Thematisiert wird dabei deren teilweise jahrelanger Verbleib in DP-Camps und ihr beschwerlicher Weg in das britische Mandatsgebiet Palästina bzw. in den später gegründeten Staat Israel.